UN 6/2018
Eine Hand wäscht die andere ...
Mit Hereinbrechen der Flüchtlingswelle über Deutschland ab September 2015 schossen immer neue, teils ominöse »Flüchtlingshilfevereine« wie Pilze aus dem Boden.
Bei den bereits existierenden Vereinen klingelten auf einmal die Kassen wie noch nie. Vor allem kirchliche Vereine und Institutionen wie Diakonie oder Caritas verdienten sich an der Betreuung dieser »Flüchtlinge« eine goldene Nase.
Aber auch die neu gegründeten »gemeinnützigen« Vereine scheffelten auf einmal Geld wie Heu. Vor allem dann, wenn, wie in einem Duisburger Verein geschehen, die ehemalige Geschäftsführerin und Schwester des Vereinsgründers inzwischen einen Posten im Ministerium bekleidet und daher die Überprüfungen des Vereins gegen Null tendierten.
Gelegenheit macht Diebe,
sagt ein altes deutsches Sprichwort. Deniz A., Gründer und bisheriger Geschäftsführer dieses Vereins, war offensichtlich bereits so weit »integriert«, dass er dieses Sprichwort nur zu gut kannte. Jedenfalls zweigte er im Laufe der Zeit etwa zwei Millionen Euro von dem vielen Geld, das der Verein für seine »Flüchtlingshilfsdienste« erhielt, direkt in die eigene Tasche ab.
Laut einem Bericht des Kölner Express vom 30.5.2018 soll er damit einen repräsentativen Lebensstil gepflegt haben und sich durch Sponsoring diverser regionaler Sportvereine als Mäzen und Gönner aufgespielt haben.
Da es ja nicht sein Geld war, fiel es ihm offenbar leicht, sich großzügig zu zeigen und sich von Honoratioren der Stadt und des Landes hofieren zu lassen.
Nun sitzt Deniz A. in Untersuchungshaft. Der neue Geschäftsführer des Vereins versprach, die Ermittlungen mit ganzer Tatkraft zu unterstützen: »Ich arbeite an der Klärung mit, versuche den Verein und die anerkannte Integrations-Arbeit fortzuführen und den Verein neu aufzustellen.«
Er heißt Bülent A. – und ist der Bruder des Verhafteten.