UN 4/2019
Volksverdummung: »Framing« und »Narrative«
»Der schwarze Kanal« mit Karl-Eduard von Schnitzler war Manipulation aus der Steinzeit. Unsere Medien, vornan die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, können über die Methoden der ehemaligen Machthaber in der DDR nur müde lächeln. Heutzutage wird wissenschaftlich fundiert das Volk hinter die Fichte geführt.
Vorab eine Begriffsbestimmung:
»Framing« (Einrahmungseffekt) bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen. Man kann auch ganz simpel von Sprach-Manipulation sprechen, um sein Gegenüber in eine gewünschte Richtung zu lenken.
Ein »Narrativ« ist eine sinnstiftende Erzählung, die Einfluss hat auf die Art, wie die Umwelt wahrgenommen wird – es transportiert Werte und Emotionen.
»Framing« und »Narrativ« kombiniert nennt man deutsche Politik.
Meister im »Framing« und im Erzählen von »wertehaltigen und emotionalen« Geschichten sind unsere selbsternannten »Leit-Medien«. Diese rüsten zum Endkampf – dazu bedarf es akademisch/wissenschaftlicher Unterstützung.
Die ARD beauftragte das Berkeley International Framing Institute, ein Verhaltens- und Argumentations-Handbuch zu erstellen (Kosten 120.000 Euro).
Daraus ein Beispiel: »Denken und sprechen Sie nicht primär in Form von Faktenlisten und einzelnen Details. Denken und sprechen Sie zunächst immer über die moralischen Prämissen. Denn Menschen fühlten sich immer dann angesprochen, wenn es „ums Prinzip geht“.«
Im Klartext: Schalten sie bei ihrem Gegenüber als erstes das Gehirn aus und verlagern sie die Debatte auf die »Gefühlsebene«!
Deshalb auch die zahllosen Kinderbilder aus Syrien oder teddywerfende Bundesbürger.
Noch ein Beispiel: »Sagen Sie, dass Sie mit der Sendung mit der Maus und dem Sandmännchen aufgewachsen sind« – mit dem Ziel, die ARD »nahbar« und »authentisch« zu machen.
Das Zentralkomitee klärt auf!
Nachdem dieses Handbuch an die Öffentlichkeit gelangte, gab die Generalsekretärin der ARD (kein Witz, diesen Posten gibt es wirklich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk), Frau Dr. Susanne Pfab, bekannt, das »Framing-Manual« sei gar nicht so gemeint, wie es interpretiert werde.
»Als Medienverbund, der tagtäglich mit Sprache arbeitet, ist es für die ARD selbstverständlich, sich mit Begriffen und ihrer Wirkung zu beschäftigen – auch in Bezug auf die Kommunikation über sich selbst.
Vor etwa zwei Jahren hatte die damalige ARD-Geschäftsführung unter Vorsitz des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) die Sprachforscherin Dr. Elisabeth Wehling gebeten, ihre wissenschaftliche Sicht einzubringen.«
Die ARD-Gehirnwäsche hat System
Die Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Karola Wille, beauftragte in ihrer Zeit als Vorsitzende der ARD (2016 – 2017) bei Frau Dr. Wehling dieses Handbuch, um für die ARD einen »Einheits-Sprech« kreieren zu lassen. Also »Framing« und »Narrative« zu schaffen, durch die diese zwangsfinanzierte Institution die Bürger weiter verdummen kann und diese auch noch mit offenen Augen und Mündern Beifall klatschen.
Wie in der F.A.Z. vom 20.11.2011 nachzulesen ist, hat Karola Wille eine lupenreine marxistische Ausbildung und Karriere als Juristin in der DDR hinter sich – und gelernt ist gelernt!
Die ehemals mit einem Militärstaatsanwalt der DDR verheiratete Wille wusste schon immer wo der Feind steht. Ende 1986 verfasste sie mit einem Ko-Autor folgenden Text:
»Im politischen und ideologischen Arsenal der aggressivsten und reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals nimmt der Revanchismus einen gewichtigen Platz ein. Er ist ein wesentlicher Faktor in der Strategie des Imperialismus, eine generelle Wende in der Entwicklung des internationalen Kräfteverhältnisses herbeizuführen. Seit dem Herbst 1982 wurde die Ideologie und Politik des Revanchismus durch die herrschenden Kräfte der BRD erheblich verstärkt.«
Diese Frau mit dieser Vergangenheit gehört mit zu den wichtigsten Meinungsmachern in dieser Republik und passt genau in die heutige politische Landschaft – worüber wundern wir uns eigentlich noch?
Wer soll solchen vom Steuerzahler zwangsfinanzierten Sendeanstalten auch nur das »Guten Abend meine Damen und Herren« glauben?