UN 12/2021
Die neue Dreifaltigkeit: Kirche, Politik, Medien
Als Martin Luther vor 500 Jahren die Missstände der römisch-katholischen Kirche anprangerte und die Machtgier der damals Mächtigen kritisierte, herrschte im Volk ein vergleichbarer Vertrauensverlust gegenüber der Obrigkeit wie heute.
Luther war nicht der Revoluzzer, der die Grausamkeiten in den Bauernkriegen guthieß oder gar Anarchie predigte, sondern der, der den Amts- und Machtmissbrauch der kirchlichen und weltlichen Würdenträger bekämpfte. Seine Worte bedeuteten nicht Umsturz, sondern Rückkehr und Besinnung auf das »Normale«.
In einer vergleichbaren Situation befinden wir uns heute. Die beiden christlichen Kirchen sind seit Jahren zu Handlangern der Regierenden verkommen und werden ihrem »göttlichen Auftrag« nicht mehr gerecht.
Dies wäre nicht tragisch, wenn der Einfluss der Kirchen, trotz schwindender Mitglieder, nicht noch immer so immens groß wäre. Beide christlichen Amtskirchen stellen sich an die Spitze einer Bewegung, die das »Normale« bekämpft und einer Auflösung jeglicher gewachsenen Ordnung Vorschub leistet. Dies in der grenzenlosen Verleugnung der Tatsache, dass die Menschen, ganz bescheiden, nur in sicheren Strukturen ihr Leben leben möchten.
Dies ist den kirchlichen und politischen Entscheidern aber bereits ein Dorn im Auge. Und so wird nach Bedarf manipuliert, verdreht und getrickst.
Ob bei der Energiewende, der Flüchtlingskrise, der »Corona«-Pandemie oder der Klimakatastrophe ‒ es wird geschwiegen, verschwiegen oder mit Halbwahrheiten gearbeitet.
In den Fernseh-»Talkshows« wundern sich die selbsternannten »Experten« anschließend, dass das Vertrauen in viele Maßnahmen unserer Regierung rapide schwindet. Warum wohl?
Die Verflechtungen zwischen Kirche, Politik und Medien werden immer mehr Menschen bewusst – und lassen sie resignieren oder aufbegehren.
Wenn nur noch 19 Prozent der Bundesbürger »großes Vertrauen« zur Politik haben, ist dies ein Zeichen, wie in diesem Staat der Zusammenhalt zwischen dem Volk und den Gewählten immer mehr verloren geht.
Wie vor 500 Jahren schauen auch heute »die da oben« verächtlich auf »die da unten« herab und leben in ihrem eigenen, künstlich geschaffenen Universum.
Möge die Welt auch »voll Teufel sein«, so zeigt doch die Geschichte, dass letztendlich der Volkswille triumphiert.