UN 12/2022
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst
Am 16.11.2022 titelte die Bild-Zeitung: »2 Tote – Putin feuert Raketen nach Polen – Nationaler Sicherheitsrat einberufen«.
Da wollte auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), nicht zurückstehen.
Sie diagnostizierte in ihrem (inzwischen wieder gelöschten) »Tweet«: »Nicht nur haben russische Raketen offenbar Polen und damit Nato-Gebiet getroffen, sondern auch zu Toten geführt. Das ist das Russland, mit dem hier einige offenkundig und absurderweise immer noch "verhandeln" wollen. Der Kreml und seine Insassen müssen sich umgehend erklären.«
Bei einer so couragierten Parteigenossin wollte auch Alexander Graf Lambsdorff nicht zurückstehen, und so »twitterte« er auch nassforsch: »Wohl jetzt schon Klarheit: Polen bestätigt Einschlag russischer Rakete. Keine Flugabwehr der Ukraine, keine andere Ursache.«
Der Chefredakteur der Bild-Zeitung, Johannes Boie, fantasierte sogar einen möglichen dritten Weltkrieg herbei: »bewaffneten Angriff auf Nato-Territorium« und weiter: »Die russische Armee hat Polen bombardiert. Putin spielt mit dem Weltkrieg.«
Weder Politikern noch »Journalisten« geht es hierbei um Wahrheit, sondern nur um Aufmerksamkeit und Unterhaltung.
Warum wohl ersetzen Polit-Shows politische Nachrichten? Weil Aufmerksamkeit und Unterhaltung vor Information und Wahrheit gestellt werden!