UN 9/2017
Der Sturm kommt noch!
Direkt vor den Augen Europas spielen sich absurde bis apokalyptische Szenen ab. Es braut sich eine Krise zusammen, die jene von 2015 in den Schatten stellen wird.
Aber die Europäer, vor allem die Deutschen, spielen das infantile Spiel aller Kinder: Wenn ich das Unheil, das auf mich zukommt, nicht sehe, sieht es mich auch nicht. Das hat sich zwar immer als fataler Irrtum erwiesen, aber es scheint nicht möglich zu sein, daraus zu lernen.
In den Medien wird mehr als zurückhaltend berichtet. Das trifft vor allem auf Deutschland zu. Britische Medien berichten offener, wie die »Retter« der verschiedenen NGOs (sogenannte »Nichtregierungsorganisationen«) die »Flüchtlinge« aufnehmen, die von kriminellen Schleppern auf Schlauchboote gepfercht werden und damit die Krise anheizen.
Nach dem »Deal« mit der Türkei war und ist das »Flüchtlingsproblem« keineswegs gelöst, die Schlepperrouten haben sich nur auf das westliche Mittelmeer verlagert. Und zusätzlich entscheiden die türkischen Behörden, wer von dort weiter nach Europa darf und wer nicht. In der Regel werden gut ausgebildete Menschen zurückgehalten. Nach Europa dürfen Kranke, Kriminelle und Analphabeten. Die Eurokraten spielen dieses unwürdige Spiel mit, weil sie sich von Erdoğan abhängig gemacht haben und fürchten, dass er Hunderttausende nach Europa in Marsch setzen könnte.
Der Brüsseler Plan, die »Flüchtlinge« über einen Zwangsverteilungs-Schlüssel über die EU-Mitgliedsländer zu verteilen, ist längst Makulatur. Selbst wenn das versucht werden sollte, bedeutet das nicht, dass die so verteilten »Flüchtlinge« nicht sehr schnell dorthin weiterreisen würden, wo die Zuwendungen am höchsten sind. Das ist nur noch Deutschland, da Schweden und Österreich bereits angekündigt haben, keine Migranten mehr verkraften zu können und Frankreich höchstens eine symbolische Zahl aufnehmen wird.
Immer mehr EU-Mitgliedsländer wehren sich gegen die vom ehemaligen EU-Kommissar Frans Timmermans verkündete Zukunftsvision, die Zukunft der Menschheit beruhe nicht länger auf einzelnen Nationen oder Kulturen, sondern auf einer vermischten Superkultur, wozu »monokulturelle Staaten« ausradiert werden müssten.
Bis zur Bundestagswahl aber sollen alle diese Probleme unter der Decke gehalten werden. Danach wird der Sturm auf Deutschland losgehen.
Vera Lengsfeld, von 1990 bis 2005 Mitglied des Bundestages, von den Grünen zur CDU gewechselt. Dies ist eine Zusammenfassung ihres längeren Beitrags.