UN 2/2019
Lieb Vaterland, magst ruhig sein ...
Im Jahr 1840 verfasste der 18-jährige Dichter Max Schneckenburger sein Lied »Die Wacht am Rhein«, aus dem diese Zeile stammt. Es wurde mehrfach vertont, u.a. von Robert Schumann (1810-1856).
Natürlich ist die Wacht am Rhein nicht mehr zeitgemäß, aus den europäischen Feinden sind Freunde, zumindest Verbündete geworden. Aber darum geht es hier nicht: Das Vaterland soll nun gänzlich abgeschafft werden!
Im Rahmen des Gender-Fiebers hat u.a. der Regionalverband Ruhr (RVR) einen Leitfaden für eine gendergerechte Sprache, herausgegeben, an die sich alle Mitarbeiter halten sollen.
Das Wort »Vaterland« solle nicht mehr verwendet werden, es soll künftig »Geburtsland« heißen.
Ob man noch »Muttersprache« sagen darf, steht dahin, weil Vater und Mutter ja nach unzähligen Spracherziehern nur noch »Elternteil« genannt werden sollen. Von den unzähligen weiteren inzwischen »entdeckten« Geschlechtern einmal ganz zu schweigen.
Alles ungelöste Probleme! Aber viel haben die hochbezahlten Volkserzieher schon geschafft. Für den »Bürgersteig« wurde eine Lösung gefunden: Statt »Bürger*innensteig« soll es jetzt »Gehsteig« heißen, statt Rednerpult »Redepult«, statt Raucherpause »Zigarettenpause« und statt Mannschaft »Team«. Der RVR begründet seine Richtlinien wie folgt: »Wenn Gesellschaften und Kulturen sich verändern, verändert sich auch die Sprache.«
Erfreulicherweise gibt es aber auch noch vernünftige Menschen: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Hans-Peter Meidinger, hält solche Sprachregelungen für unsinnig, beängstigend und anmaßend. »Wir werden alles tun, damit unsere Schulen und Schüler von solchem Unfug verschont bleiben.«
Wir können uns dem nur anschließen! Lieb Vaterland, magst ruhig sein, auch dieses Fieber geht einmal vorbei!