UN 9/2022
Die zweckentfremdete »Demokratieabgabe«
Im Dezember 2012 bezeichnete der WDR-Chefredakteur Jörn Schönenborn den Rundfunkbeitrag als »Demokratieabgabe«.
Eine geschickte Formulierung, wer wollte nicht unsere Demokratie erhalten? Wer wollte nicht einen unabhängigen Journalismus, der z.B. einen Bildungsauftrag verfolgt? Denn dieser Journalismus kann ohne Rücksicht auf Werbekunden kritisch berichten und hinterfragen.
So naiv waren viele noch vor zehn Jahren. Man gönnte den Intendanten ihre Dienstwagen, den Chauffeur, die dicken Gehälter, die üppigen Pensionen, die feudalen Büros, die Sekretärinnen und Praktikantinnen und was das Leben sonst noch so lebenswert macht.
Doch dann kamen immer mehr Zweifel an der Lauterkeit der »öffentlich-rechtlichen« Sendeanstalten.
Unter der Regierung Merkel entwickelte sich der Journalismus zum Schmusekätzchen für die Herrschenden – der »vierten Gewalt« wurden die Zähne gezogen, die Verantwortlichen in den Sendeanstalten gaben ihre Gebisse sogar freiwillig ab.
Es wurde »geframt«, »Narrative« erfunden, diffamiert, stigmatisiert, ausgegrenzt, zum Teil dreist gelogen (die »Relotiusse« saßen überall!) und alle Vorwürfe gegen den rot/grünen Rundfunksumpf prallten an den Verantwortlichen ab.
Wer allerdings darauf hofft, dass die allzu offensichtliche Gier der Patricia Schlesinger dazu führt, dass innerhalb der Sendeanstalten ein grundlegender Reinigungsprozess stattfinden wird, dürfte enttäuscht werden. Die Frösche werden nicht ihren eigenen Sumpf trockenlegen.
Die sauberste Lösung wäre, den Staatsfunk schnellstens aufzulösen und wieder einen unabhängigen Journalismus zu gewährleisten – dann könnte man auch endlich von einer wahren »Demokratieabgabe« sprechen.
Legt den rot-grünen Medien-Sumpf trocken!