UN 11/2023
Volkstrauertag – wir gedenken
Der Volkstrauertag sollte ein Tag der Erinnerung und der Mahnung sein, gerade in diesen Zeiten, in denen wieder Kriege in vielen Teilen dieser Welt toben.
Jedes Volk auf dieser Erde gedenkt seiner in den Kriegen umgekommenen Landsleute in unterschiedlicher Weise – aber alle mit Ehrfurcht und Respekt für die gefallenen Soldaten sowie mit Dankbarkeit für ihren Einsatz.
Ganz anders im heutigen Deutschland:
Das Erinnern an unsere in den beiden Weltkriegen und in Auslandseinsätzen gefallenen Soldaten und die im Bombenterror ums Leben gekommenen Zivilisten gerät zur Pflichtübung.
Damit ein Gedenken für die Repräsentanten dieses Staates überhaupt »erträglich« wird, sind ihre Reden gespickt mit Schuldvorwürfen an das eigene Volk.
Man spürt förmlich den Widerwillen und die Überwindung, an einem solchen Tag an die Leiden der eigenen Bevölkerung zu erinnern.
Fremdes Unrecht wird, wenn überhaupt, sofort mit »deutschem Unrecht« entschuldigt oder gegengerechnet.
Ein ehrendes Gedenken aller deutschen Opfer von Krieg und Gewalt findet nicht statt – es passt nicht zur heutigen »Staatsräson«.
Im Gegenteil: Je länger das Ende des Zweiten Weltkrieges zurückliegt, umso mehr wird zwischen »guten« und »bösen« Kriegen unterschieden.
»Gute« Kriege sind all jene, die vom Westen für die Demokratie und »westliche Werte« vom Zaun gebrochen wurden und werden – alle anderen führen »böse« Kriege.
Angesichts des Leids, der Not und des Elends, den jeder Krieg, gleich für welche Seite, mit sich bringt, ist diese Unterscheidung pure Menschverachtung.
Hunderttausend Tote, das ist eine Statistik. Aber einer, der fortgeht und nicht wiederkommt, das schmerzt – das ist viel mehr.
Diese »hunderttausend Toten« sind aber auch hunderttausend eigene und einmalige Namen und hunderttausend einzelne Schicksale der betroffenen Familien: der Frauen, Kinder und der Eltern.
Es waren aber nicht nur »hunderttausend Tote«, sondern über 120 Millionen Menschen, die in den beiden Weltkriegen Leben oder Gesundheit verloren.
Aber die Geschichte wird über die Sonntagsreden der Steinmeiers, Scholzens, Habecks und Merzens hinweggehen. Sie werden in der Erinnerung zukünftiger Generationen keine Rolle spielen oder nur als böses Trauma oder als Mahnung für Geschichtskundige bleiben.
Das Gedenken an die gefallenen Soldaten und die getöteten Frauen, Männer, Kinder und Greise wird hingegen ewiglich währen.