UN 11/2024
Die Auferstehung der »Nationalen Front«
Auf der 9. Tagung des Deutschen Volksrates am 7.10.1949 wurde das Manifest der »Nationalen Front des demokratischen Deutschland« vorgestellt.
In der Verfassung der DDR von 1968 wurde die »Nationale Front« in Art. 3 verankert:
»Das Bündnis aller Kräfte des Volkes findet in der Nationalen Front des demokratischen Deutschland seinen organisierten Ausdruck.
In der Nationalen Front des demokratischen Deutschland vereinigen die Parteien und Massenorganisationen alle Kräfte des Volkes zum gemeinsamen Handeln für die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Dadurch verwirklichen sie das Zusammenleben aller Bürger in der sozialistischen Gemeinschaft nach dem Grundsatz, dass jeder Verantwortung für das Ganze trägt.«
Das klingt beim ersten Lesen gar nicht so verkehrt: Eine Gemeinschaft, in der jeder sich für das Ganze verantwortlich fühlt und zum Wohle aller tätig wird. Allerdings beinhaltet es auch die üblichen kommunistischen Haken.
Der erste Fehler liegt im marxistischen Menschenbild, der zweite im untauglichen Versuch, alle Bürger kontrollieren zu wollen und gleichzumachen.
Genau auf diesem Weg ist die BRD.
Es wurden Organisationen der »Zivilgesellschaft« gegründet und finanziert, die den politischen »Vorraum« bearbeiten und die die Bürger auf das Kommende vorbereiten.
Und wer hat nun die Mehrheit in den Parlamenten?
Richtig, die Parteien, die sich zu einer Allianz zusammenschließen, um eine parlamentarische Mehrheit gegen den Willen eines Gutteils der Wähler herstellen zu können.
Wer noch vor Monaten den Kopf über Formulierungen wie DDR 2.0 oder SED 2.0 schüttelte und dies für Übertreibungen hielt, wird spätestens seit den Koalitionsverhandlungen in Thüringen, Sachsen oder Brandenburg eines besseren belehrt.
Unter Schalmeienklängen werden sich die Altparteien, vornan die CDU, wohl machtbesoffen in die Einheitsfront mit den Altkommunisten unter Sarah Wagenknecht einreihen.
Damit das Ganze auch vom Wähler geschluckt wird, werden die Attribute »demokratisch« und vielleicht sogar »national« nicht fehlen - womit wir dann bei einer »Nationalen Demokratischen Einheitsfront« wären.